Ende Juli bin ich mit meiner Hostfamily dann noch ein letztes Mal campen gewesen. Insgesamt hab ich also locker über einanhalb Monate meines Au Pair Jahres draußen in der Natur geschlafen. Zum Glück bin ich das Mal davor nicht mitgekommen, weil ich da meinen eigenen Roadtrip allein durch die Nationalparks gemacht habe, das kann man zwar auch als Car-Camping zählen, aber ich beschränke mich jetzt mal auf Camping mit meiner Familie, sodass ich jede 10. Nacht in einem Zelt verbringen musste. Es war schön so viel mit meiner Hostfamily zuunternehmen, klar, aber 3 Tage reichen doch auch! Ich muss nicht immer gleich eine ganze Woche wegfahren, wenn das heisst, eine ganze Woche lang die Hände mit kaltem Wasser zuwaschen.
Warmes Wasser hab ich wirklich am meisten vermisst und danach den Smartphone-Empfang und mal ein paar Minuten Ruhe für mich. Denn ich hab ja kein eigenes Zimmer im Zelt und wenn ich auf Toilette wollte, musste auch gleich immer mindestens eins der Kinder.
Bei diesem Trip sind wir auch mal wieder einfach die Küste entlang nach Norden gefahren, wie eigentlich immer, nichts mit neue Orte erkunden, man bleibt doch lieber beim Beständigem.
Da es also mal wieder ungefähr das Selbe war, beschränke ich mich jetzt mal auf die 3 Highlights.
1. wir haben das unfertige Haus der Tante besucht. Sie wohnt irgendwo im Nirgendwo und baut dort alles selber. Unser Auto hat aber leider keinen 4 Rad Antrieb und da es ziemlich steil und ungepflasterte Straßen sind, mussten wir das Auto inklusive Wohnwagen weit entfernt stehen lassen und saßen dann hinten auf der Ladefläche ihres Trucks, um die Berge hochzufahren bzw alles vollzustauben. Meine Mädels fanden das super toll - macht ja auch Spaß durch die Wildnis zudüsen.
Lustig war dann auch noch unsere Wanderung zum Big Rock, so ein großer Felsen, den man raufklettern kann, ich hab irgendwie immer ziemlich Angst, dass die Kinder abrutschen, aber irgendwie finden die Amerikaner es normal, dass die Kinder da frei rumlaufen dürfen und theoretisch 30 Meter in die Tiefe fallen könnten ... zum Glück hat mein abenteuerliches Babygirl geschlafen, denn die ist am verrücktesten und kennt überhaupt gar keine Furcht.
Es gibt generell immer viele Dinge, bei denen ich total Angst um die Kiddies habe. Auf dem Rummel in Santa Cruz denk ich auch immer, dass sie gleich aus der Gondel rausrutschen und in die Tiefe fallen. Manchmal fehlen hier echt ein paar Sicherungsteile.
Von oben konnte man ganz hinten sogar das Meer sehen
2. Soso's Geburtstag. Ich habe irgendwann schon einmal von der Geburtstagsfeier berichtet
(link), weil ich an dem Tag so in Schreiblaune war, aber an ihrem richtigen Geburtstag waren wir unterwegs.
Morgens bin ich dann erstmal mit ihr im Arm aufgewacht und obwohl sie morgens immer ziemlich schläfrig bzw. muffelig ist, hielt sich das heute in Grenzen. Nach dem Frühstück haben wir den Vormittag am Strand verbracht und dort gab es dann auch ihren Geburtstagskuchen.
Schon ziemlich cool, dass man den Geburtstagskuchen als Mittagessen am Ozean isst. Das ist eins der vielen Dinge, die ich super cool an meiner Familie finde! Sie machen sich ihre eigenen Traditionen, sodass ein Geburtstag auch meist mehrere Wochen lang immer mal wieder gefeiert wird :)
Am Nachmittag ging es dann weiter zu anderen Verwandten und dort gab es dann am Abend auch das nächste Highlight:
3. Ein echtes, amerikanisches, (vegetarisches) BBQ mit riesigem Grill, Rauch, vielen verschiedenen Speisen und Lagerfeuergeschichten. Das einzig seltsame war, dass wir nur Gemüsewürstchen hatten, denn wirklich alle hier sind Vegetarier. Aber es war trotzdem richtig gut. Es gab halt so Tofugrillzeugs und ganz viel Gemüse, das fast alles im eigenen Garten angebaut wurde -außer vielleicht das Corn. In Amerika gibt es den Mais immer am Kolben (corn on the cob), den nagt man dann einfach ab und es schmeckt 3 mal besser als gekocht. Und auch sämtliche Gemüsesorten wurden einfach in Scheiben geschnitten und gegrillt und waren soooo super lecker. Manchmal glaub ich echt, ich könnte Vegetarier werden.